Jetzt sind wir an der Reihe!
Ab voriger Woche wird zurück eingerichtet! Seit Wochen und Monaten besucht uns eine Nachbarin, die am laufenden Band sabbelt. Ich selber bin davon nicht so sehr betroffen, aber meine Frau bekommt das Meiste davon ab. Sie ist einfach zu höflich um mal auf den Tisch zu hauen. Am Anfang war es ja auch ganz nett. Wir fühlten uns aufgenommen, suchten aber natürlich auch den Kontakt zur neuen Umgebung, weshalb sich die besuche ganz von allein ergaben. Wir wohnen jetzt seit einem Jahr in unserer neuen Wohnung. Unser Eigentum.
Um uns bei der Gelegenheit auch gleich neu einzurichten, fehlte uns damals das Geld, weswegen nicht immer alles so gut wirkt wie es aussehen könnte. Wenn nun also unserer Nachbarin zum Kaffee rüber kommt – und nicht selten lange bleibt – gehen selbst ihr nach einer Zeit die Themen aus. Dies nimmt sie aber nicht zum Anlass dann zurück in ihre eigene Wohnung zu gehen, sondern um unsere derzeitige Einrichtung zu kommentieren. Die zu langen Gardinen etwa „waren ja auch mal eine Zeit in“. Oder: „Welche Farbe ist das? Oder wurden die gleich in Beige gekauft“?
In diesem Ton geht es dann immer weiter... Wir haben die Schnauze davon voll. Leider ist unsere Nachbarin kein Mensch, der auf einen Wink mit dem Zaunpfahl von sich aus eingeht. Da wir für die Fenster ohnehin eine Lösung brauchen und heutzutage Faltrollos in großer Auswahl an Farben, Designs und Mustern auch online erhältlich sind, entschieden wir uns, dem Spuk endlich ein Ende zu setzen, indem wir praktischen Nutzen mit Selbstschutz verbinden. Es sollte aber ein Vorhang sein, der – in Verbindung mit dem Preis – so gut hinein passt, dass sich alle weiteren Fragen erübrigten.
Nach kurzem Informieren fanden wir heraus, dass Faltrollo Individualdruck unseren Anforderungen mehr las ausreichend erfüllt. Um auch ganz sicher zu gehen, dass die Botschaft ankommt, mussten wir uns nur noch ein Design überlegen, welche diese auch transportiert. Wir sammelten also Vorschläge, wann immer uns danach war. Einige davon waren ziemlich lustig, aber zu „offensiv“, um sie hier in breiterer Öffentlichkeit abzubilden. Letzten Endes durften sie ja auch nicht nur zu dem Zweck gekauft werden, um unseren Dauergast wieder loszuwerden. Das hätte sie womöglich noch mehr angestachelt.
Hängen geblieben sind wir bei horizontalen Streifen, wovon jeder in einer anderen Farbe gehalten ist. Über die gesamte Breite eines jeden Streifen stand, in etwas hellerer Schrift: „Das ist Gelb. Das ist Blau, Das ist Beige.“ usf. Der oberste Streifen ist Weiß gehalten und Schwarz beschriftet: „Können Sie das erkennen?“ Nun, leider kann ich nichts von der Reaktion unserer Nachbarin berichten, da sie seitdem nicht mehr bei uns war.